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Orte, Spuren, Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg
Wanderung in den Sextner Dolomiten im Rahmen der Europäischen Tage des Kulturerbes. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine Anmeldung innerhalb 25. September.
Schützengräben, Inschriften, Wege, Seilbahnen, ehemalige Versorgungsstrukturen oder Quartiere: Hinter der landschaftlichen Schönheit und den touristischen Hotspots der Sextner Dolomiten verbergen sich bis heute Strukturen und Spuren des Ersten Weltkriegs. Damit verbunden sind kollektive und individuelle Erinnerungen, die bis heute in Südtirols Gesellschaft und in einzelnen Familien präsent sind. Bislang ist dieses Kulturerbe kaum oder nur partiell dokumentiert und erforscht. Eine Lücke, die nun durch ein interdisziplinäres Forschungsprojekt gefüllt werden soll. Federführend ist die Plattform für Kulturerbe und Kulturproduktion an der Fakultät für Design und Künste unter der Leitung von Waltraud Kofler Engl, die das Projekt in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Bildungswissenschaften (Prof. Susanne Elsen) leiten wird.
Unterstützt werden die beiden Fakultäten der Freien Universität Bozen von Vereinen und Expert*innen im Bereich der Regional- und Militärgeschichte: der österreichischen Gesellschaft für Festungsforschung, dem Kriegsmuseum (Museo Storico Italiano della Guerra) in Rovereto, dem Verein Bellum Aquilarum Onlus sowie dem Ethnologischen Verein Südtirol (EVAA). Das im Rahmen des Wettbewerbs "Research Südtirol/Alto Adige" geförderte Projekt wird darüber hinaus vom Tourismusverband Sexten mitgetragen.
Einen ersten Einblick in den Forschungsgegenstand erhalten alle Interessierten am Sonntag, den 27. September 2020. Im Rahmen der Europäischen Tage des Kulturerbes gibt es die Möglichkeit kostenlos an einer geführten Wanderung zu Orten und Spuren des Ersten Weltkriegs in den Sextner Dolomiten teilzunehmen. Die Wanderung wird vom Archäologen Rupert Gietl, von der Historikerin Sigrid Wisthaler vom Verein Bellum Aquilarum und von Waltraud Kofler Engl von der unibz begleitet.
Das Ziel ist die Vermittlung von historischen, landschaftlichen und topographischen Bezügen sowie Formen der Erinnerungskulturen zum Ersten Weltkrieg, die die Kulturlandschaft und Südtirol geprägt haben. Nach der Fahrt mit der Rotwandbahn wird ein Frontabschnitt erwandert und das umstrittene und dissonante Erbe des kriegerischen Konflikts diskutiert.
Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine Anmeldung innerhalb 25. September unter der Mailadresse Waltraud.Kofler@unibz.it. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Während der Führung besteht eine Maskenpflicht. Treffpunkt: 27.09.2020, 10.30 Uhr bei der Talstation der Umlaufahn Rotwand, Fischleinstraße 2 in Sexten. Bei Schlechtwetter gibt es ein Alternativprogramm: die Besichtigung des Sperrwerks Mitterbergs und der Ausstellung „Spuren unserer Geschichte“ (Treffpunkt 10.30 Uhr, Sperrwerk Sexten).
(su)