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Giancarlo Guizzardi zählt zu den meist zitierten und einflussreichsten Forschern

Professor Guizzardi zählt laut Analyse einer einflussreichen Fachkonferenz zu den meist zitierten und einflussreichsten Forschern im Bereich der konzeptionellen Modellierung.

Konzeptionelle Modellierung ist der Forschungsschwerpunkt, in dem Prof. Giancarlo Guizzardi an der Fakultät für Informatik forscht und lehrt – ein Bereich, der die Semantik von Software-Anwendungen auf einem hohen Abstraktionsniveau beschreibt und demnach vielen anderen Disziplinen der Informatik zugrunde liegt. Nun ist Guizzardi in der Analyse einer einflussreichen Fachkonferenz zu den weltweit meist zitierten und einflussreichsten Forschern im Bereich der konzeptionellen Modellierung  gleich zweifach ausgezeichnet worden: Guizzardi lag 2019 bei den einflussreichsten Autoren auf Platz 2 und bei den produktivsten Autoren auf Platz 3 (2020 gar auf Platz 2).

Für den aus Brasilien gebürtigen, italienischstämmigen Giancarlo Guizzardi ist die Meldung mehrfach erfreulich: Sein Fachgebiet ist das „Conceptional modeling“, das als Grundlage vieler Disziplinen der Informatik gilt. „Will ich beispielsweise einem Computer beibringen, Konzepte wie eine Pandemie, Wahlen oder ganz einfach ein Fußballspiel zu modellieren, muss ich ihn mit einer Reihe von logischen Regeln füttern, die ihm das Spiel überhaupt erst erklären: wie der Zeitablauf erfolgt, was ein Ziel ist, wie viele Spieler und welche Spielzüge es gibt, was ein Foul etc. ist..“ Der Computer muss erst ein generelles Verständnis für eine Materie entwickeln, weswegen das konzeptionelle Modellieren die Grundlage für Disziplinen wie die Künstliche Intelligenz, das Programmieren von Datenbanken und vieles mehr darstellt.

„Eine Herausforderung besteht darin, dass wir Menschen uns oft selbst nicht bewusst darüber sind, wie wir sämtliche Detailinformationen in unserem Kopf verknüpfen, was natürlich nützlich wäre. Daher fließen in meinen interdisziplinären Forschungsbereich auch Disziplinen wie Linguistik, Philosophie oder Ontologie hinein. Mit dem konzeptionellen Modellien versuchen wir, Programme zu entwickeln, die das menschliche Wissen imitieren.“

Als weltweit wichtigste Konferenz in diesem Forschungsbereich hat sich die in den 70er Jahren gegründete International Conference on Conceptual Modeling etabliert. Ein hoher Anspruch wird an vorgelegte Studien gestellt, werden doch rund 80 % der eingereichten Paper abgelehnt. Nun hat eine bibliometrische Analyse aller Publikationen, die jemals auf der Konferenz präsentiert worden, die einflussreichsten und auch die produktivsten Forscher*innen und Professor*innen im Fachgebiet der konzeptionellen Modellierung ermittelt. Giancarlo Guizzardi kam für die Berechnung bis 2019 auf Platz 2 bei den einflussreichsten Autor*innen und auf Platz 3 bei den produktivsten Autor*innen, und das im weltweiten Vergleich.

„Diese Zahlen haben mich sehr überrascht, vor allem angesichts dessen, dass es sich um eine traditionelle Gemeinschaft handelt und es daher immer noch Forscher gibt, die seit der ersten Konferenzausgabe vor 40 Jahren publizieren. Wenn man bedenkt, dass meine erste Arbeit dort erst 2002 in meiner Zeit als Doktorand vorgestellt wurde, ist das eine unglaubliche Überraschung und Freude“, blickt der heute 45jährige Professor zurück.

„An der Fakultät für Informatik legen wir großen Wert auf die Forschung der Professor*innen“, betont Dekan Prof. Claus Pahl. „Insbesondere in der Informatik mit der rasanten Entwicklung von Technologien ist es wichtig, dass sie an der aktiven Gestaltung dieser Technologien beteiligt sind, um dies direkt und kompetent in die Lehre einfließen zu lassen.“
Giancarlo Guizzardi hat sein Forschungsdoktorat in den Niederlanden absolviert und in Brasilien und an der Universität Trient (als Visiting Professor) gelehrt, bevor er 2016 an die Freie Universität Bozen wechselte.

(vic)