Competence Centre Plant Health News
12. Mai: Tag der Pflanzengesundheit
Internationaler Tag der Pflanzengesundheit:Kompetenzzentrum an unibz forscht an Lösungen für Herausforderungen in Land-und Forstwirtschaft
Der Schutz von Pflanzen ist ein wichtigerBeitrag, um Hunger und Armut in der Welt zu bekämpfen, Biodiversität zubewahren, aber auch wirtschaftliche Entwicklung zu fördern: mit dieserBotschaft wird am 12. Mai der von der UN ausgerufene Internationale Tag derPflanzengesundheit begangen.
An der Freien Universität Bozen wird diesesAnliegen 365 Tage im Jahr verfolgt: am Kompetenzzentrum für Pflanzengesundheitwird interdisziplinär und in enger Zusammenarbeit mit Südtiroler Stakeholdernan
Pflanzen bilden eine wesentliche Basis fürdie menschliche Gesundheit, aber auch für das Gleichgewicht auf unseremPlaneten: allein unsere Nahrung und der Sauerstoff, den wir atmen, hängen zu 80bzw. 98 % von Pflanzen ab. Und doch gefährden der Klimawandel und andere Folgenmenschlicher und wirtschaftlichen Aktivitäten diese wichtige Basis unseresÜberlebens, wird am Internationalen Tag der Pflanzengesundheit in Erinnerunggerufen. Allein durch Pflanzenschädlinge und -krankheiten, die sich durch deninternationalen Reise- und Handelsverkehr immer stärker verbreiten, gehenalljährlich bis zu 40 % aller Nutzpflanzen oder deren Erträge verloren.
Am Kompetenzzentrumfür Pflanzengesundheit der Freien Universität Bozen hilft eininterdisziplinäres Team unter Leitung von Prof. Tanja Mimmo von derFakultät für Naturwissenschaften und Technik dabei, den Einfluss sogenannterabiotischer Umweltfaktoren (Bodenqualität und chemische Beschaffenheit, Wasser,Licht oder Temperatur) und biotischer Umweltfaktoren wie andere Lebewesen undPflanzen auf die Pflanzengesundheit noch besser zu verstehen. „Gerade vor demHintergrund der Klimaveränderungen brauchen wir einen interdisziplinären Zugangund eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und den verschiedenenStakeholdern in diesem Bereich, um Lösungen für die immer größerenHerausforderungen in Land- und Forstwirtschaft zu finden“, sagt die Professorinfür Agrarchemie mit den Arbeitsbereichen Bodenchemie und Pflanzenernährung.
Weitere Mitglieder des Kompetenzzentrums sind derEntomologe Prof. Hannes Schuler, der vor allem im Bereich invasiverSchädlinge und der Übertragung von Pflanzenkrankheiten durch Insekten forscht,Spezialisten für Mechatronik, Robotik und Maschinenbau wie Prof. RenatoVidoni und Prof. Guido Orzes und der Professor für Agrarmechanik Prof.Fabrizio Mazzetto. Er kann im AgroforestryInnovations Lab im NOI Techpark über Sensoren genaueste Messungen derAbdrift von Pflanzenschutzmitteln vornehmen. Elektrotechnikerin Prof. LuisaPetti bringt mit Know-how im Bereich Sensortechnik und Nanotechnologiewiederum die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Technologien in dasKompetenzzentrum – wie innovative Komponenten, die in Pflanzen eingesetztwerden, um beispielsweise den Bedarf an Wasser oder Nährstoffen anzuzeigen undStressfaktoren zu messen. Ebenso breit wie dieKompetenzen sind auch die Projekte am Kompetenzzentrum für Pflanzengesundheit:vom ProjekteDNA, in dem mit Eurac Research im Rahmen des BiodiversityMonitorings Südtirol erforscht wird, wie sich die Ausbringung von Kupferauf die Böden bewirtschafteter Obstanlagen in Südtirol auswirkt, bis hin zurgenetischen Analyse von Borkenkäfern, die helfen soll, den ökonomisch wieökologisch problematischen Befall mit diesem Schädling besser vorhersagen unddamit auch verhindern zu können.
Ein zentrales Anliegen aller Projekte ist nicht nur dieenge Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen wie demVersuchszentrum Laimburg, Eurac Research oder auch der Boku Wien. Einen engen Austauschund Kooperationen gibt es auch mit wichtigen Playern der SüdtirolerApfelwirtschaft wie dem Südtiroler Apfelkonsortium, VOG und VI.P, Bioland oderdem Südtiroler Beratungsring. Mit dem Südtiroler Apfelkonsortium startet inKürze ein Projekt, in dem erforscht wird, welche Auswirkungen verschiedeneEinsaaten im Apfelanbau auf die Bodenqualität und vor allem auf die Speicherungvon Kohlenstoff im Boden hat. Auf dem aktuellen Programm desKompetenzzentrums steht auch eine gemeinsame Tagung mit dem VersuchszentrumLaimburg: auf dem SüdtirolerBodensymposium wird es am 27. Mai 2022 von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhrum die Bedeutung und das Management von Humus in landwirtschaftlichen Böden mitFokus auf Südtirol gehen.
Eine Anmeldung ist noch bis 23.05.2022 bit.ly/Südtiroler_Bodensymposium möglich.
Im Bild das Team des Kompetenzzentrums für Pflanzengesundheit
v.l.n.r.: Lorenza Colato, Fabrizio Mazzetto, Mauro Maver, Tanja Mimmo,Lorenzo Becce, Guido Orzes, Hannes Schuler, Luisa Petti und Renato Vidoni.